Liebe Leserin, lieber Leser
Wir Menschen sind zum Leben geschaffen. Wir möchten möglichst lange gut und gesund leben. Gerne verdrängen wir deshalb den Gedanken an unsere Endlichkeit, an Sterben und Tod. Im Alter wird uns bewusst, dass unser Leben begrenzt ist. Wir können nicht länger ausweichen. Die Realität zwingt uns zur Auseinandersetzung mit der Endlichkeit, mit Sterben und Tod.
Deshalb haben sich ein paar Frauen der GrossmütterRevolution zur Arbeitsgruppe «Endlichkeit» zusammengefunden. Offen sprechen sie über ihre Ängste und Sorgen und die Erfahrungen mit dem Sterben. Dabei zeigte sich, wie wichtig es ist, über das zu reden, was uns sprachlos macht. Um auch andere an diesem Austausch teilhaben zu lassen, haben sie auf der Website der GrossmütterRevolution den → «GschichteChratte» geschaffen. Alle sind eingeladen, dort ihre persönlichen Erfahrungen weiterzugeben.
Wie die Pandemie und aktuell der grausame Krieg in der Ukraine zeigen, kann der Tod die Menschen jederzeit und überall treffen.
Dies hat die Musikerin Monika Dreier erfahren, als sie am 19. März 2006 mit Familie und Freunden auf einer Schitour von einer Lawine mitgerissen wurde. Das Erlebnis hat ihr Leben verändert. In der Lawine hat sie die Angst vor dem Sterben verloren, spürte sie doch nach Todesangst: Am Ende wird alles gut. Deshalb begleitete sie bis zu ihrer Pensionierung im Zweitberuf als Pflegefachfrau Menschen in der letzten Lebensphase.
Für Barbara Bischoff war die Pandemie die Gelegenheit, sich mit der eigenen Endlichkeit zu befassen und die Patientenverfügung zu ergänzen. Auch die Begleitung zweier Freundinnen in der Endphase ihrer Krebskrankheit konfrontierten sie mit der eigenen Sterblichkeit.
Im Hinblick auf die Endlichkeit des Lebens halten viele Menschen im Alter Rückblick und möchten sich mit dem, was war, versöhnen. Monika Fischer schreibt, dass ihr ein Buch dabei besonders geholfen hat, indem es ihr die Verortung ihres Lebens in der langen Menschheitsgeschichte bewusst machte. Ihre Gedanken sind aber vor allem bei den Ukrainerinnen und Ukrainern, die aktuell wegen dem unfassbaren Angriffskrieg leiden und sterben. Angesichts des machthungrigen Aggressors, der sich immer wieder als sexistischer, mit seiner Männlichkeit prahlender Herrscher zeigt, fragt sie sich: Was ist der Mensch? Lernen wir nie aus der Geschichte?
Haben die Texte dieses Newsletters auch in Ihnen Erfahrungen, Gedanken und Fragen ausgelöst? Wir freuen uns über Ihre Rückmeldungen und Anregungen.
Das Frauenweis(s)heiten-Team
Kontakt
Monika Fischer, fischerabt@bluewin.ch
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