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Frauenweis(s)heiten im Januar


Liebe Leserin, lieber Leser

Viele Menschen blicken mit Angst und Sorgen in die Zukunft. Dies zeigte auch die Medienmitteilung der «Dargebotenen Hand» am Jahresende, wo sich die Anrufe wegen Ängsten verzehnfacht hatten. Pandemie, Krieg in der Ukraine, Klimakrise, drohende Energieknappheit und Inflation verunsichern das Leben vieler Menschen. Dies wird noch gefördert durch zusätzliche Negativmeldungen in den Medien. Denn alles, was weltweit passiert, erfahren wir sofort.
Angst und Sorgen trüben die Lebensfreude und lähmen die Energie. Wie mit allen diesen Unsicherheiten umgehen?
Bekanntlich leben die Medien von den negativen Ereignissen und den entsprechenden Schlagzeilen. Es kann deshalb hilfreich sein, wenn wir uns dem Medienkonsum zeitweise verweigern und auf das Hier und Jetzt konzentrieren. Wenn wir jeden Tag neu anfangen und uns an dem freuen, was er uns bringt im Bewusstsein, wie privilegiert wir in der Schweiz leben. Wenn wir uns keine Sorgen auf Vorrat machen, sondern unsere Energie sparen für Herausforderungen, die uns das Leben unweigerlich bringen wird. Wenn wir uns dem Handeln der Mächtigen nicht ohnmächtig ausgeliefert fühlen, sondern uns mit Gleichgesinnten vernetzen und uns dort einmischen und handeln, wo unsere Erfahrungen als Frauen im Grossmutteralter gefragt sind.

Von entsprechenden Erfahrungen berichten wir in diesem Newsletter zum Jahresbeginn im Porträt von Angelica Ferroni. Nach der Familienphase machte diese als «Spätzünderin» ein Studium und ermöglichte als Rektorin gegen viele Widerstände wesentliche Veränderungen im Bereich von Gesundheitsberufen. Sie handelte, wenn sie etwas gut fand. Überzeugt von der Bedeutung des Projekts baute sie ehrenamtlich und trotz ständiger Geldnot die heute erfolgreiche Nachbarschaftshilfe «Zeitgut» auf.

Wenn plötzlich alles anders ist: Nach einer gesundheitlichen Störung erfuhr Monika Fischer, was es heisst, auf einfühlsame Fachpersonen im Gesundheitswesen angewiesen zu sein. Es ist für sie unverständlich, dass Gesellschaft und Politik der Care- resp. Sorgethematik nicht die nötige Bedeutung zukommen lassen. Sie plädiert deshalb für eine breite Unterstützung der längst geforderten besseren Arbeitsbedingungen für das Pflegepersonal und für eine Aufwertung der Care-Ökonomie.

Ansteckend wirkt im Bericht von Irmgard Bayard ihre Begeisterung für die GrossmütterRevolution. Auch sie hat gehandelt, sich von der Pandemie nicht entmutigen lassen, andere Frauen ins Boot geholt und gemeinsam mit ihnen das RegioForum Oberaargau aufgebaut. Dieses konnte mit verschiedenen interessanten Anlässen in kurzer Zeit auch viele weitere Frauen ansprechen.

«Weisch no», als es im Winter im Flachland noch Schnee gab und wir vor Ort schlitteln und gar skifahren konnten? Marianne Stohler versetzt sich ins Skilager während des Gymnasiums, bei dem sie sich am Morgen am eiskalten Brunnen waschen mussten und das Geld nicht für regelmässiges Skiliftfahren reichte. Weckt es auch in Ihnen Erinnerungen?

Wir wünschen Ihnen in diesem noch jungen neuen Jahr Gesundheit, einen Blick für das Schöne und Gute im Leben sowie Mut und Kraft, sich trotz den negativen Ereignissen und Strömungen dieser Zeit für das einzusetzen, was Ihnen wichtig ist. Wir freuen uns über Ihre Anregungen und Rückmeldungen.

Das Frauenweis(s)heiten-Team

Kontakt für Rückmeldungen: Monika Fischer

PORTRÄTS: FRAUEN DER GROSSMÜTTERGENERATIONEN
Anhand von Bildern freut sich Angelica Ferroni Heggli rückblickend über ihre Kindheit, in der sie im konservativen Umfeld auch viel Raum und Freiheit hatte.
Anhand von Bildern freut sich Angelica Ferroni Heggli rückblickend über ihre Kindheit, in der sie im konservativen Umfeld auch viel Raum und Freiheit hatte.

Auf der Suche nach dem Eigenen

Monika Fischer

«Es fällt mir schwer, über mich zu sprechen...», erklärt Angelica Ferroni (70) in reinem Bündnerdialekt. «... vermutlich eine Folge meiner Sozialisation, in der das Dienen und Gehorchen im Zentrum standen.» Deshalb staunte sie bei einem Anlass der GrossmütterRevolution, wie die Frauen mutig hinstanden und für sich sprachen.  Diese Aussagen aus dem Mund der erfolgreichen Führungsfrau überraschen. Nach der Familienphase und einem Studium hat die Physiotherapeutin als Rektorin einer Schule für Gesundheitsberufe wesentliche Veränderungen eingeleitet, das Forum Luzern60plus präsidiert und die genossenschaftliche Nachbarschaftshilfe «Zeitgut» aufgebaut. Die wertvollsten persönlichen Erfahrungen macht sie heute bei der Begleitung ihrer Enkel.

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Was mich beschäftigt

Wenn auf einmal alles anders ist

Monika Fischer

Ich fühlte mich gesund und fit. So oft wie möglich war ich zu Fuss unterwegs, sei es zum Einkaufen, auf Spaziergängen in der Natur oder auf Wanderungen in den Bergen. Eine gesunde Ernährung, wenn möglich mit Gemüse aus dem eigenen kleinen Garten, war mir wichtig. Seit einigen Jahren nahm ich Calcium für die Knochen und Magnesium gegen Krämpfe. Sonst brauchte ich keine Medikamente. Ausser bei den Geburten der Tochter und der vier Söhne war ich nie im Spital. Ich genoss mein aktives Leben und organisierte gerne gemeinsame Anlässe in unserer Grossfamilie. Die Streifung traf mich buchstäblich wie ein Blitz aus heiterem Himmel an einem gelungenen Familienfest.

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Was uns beschäftigt

Nicht müde werden - weitermachen

Monika Fischer

Seit ihrem Bestehen befasst sich die GrossmütterRevolution immer wieder mit dem Thema der Care- resp. Sorgearbeit. Diese wird bezahlt und unbezahlt nach wie vor vorwiegend von Frauen geleistet. Als Grundvoraussetzung fürs Leben ist sie eine wertvolle Investition in die Gesellschaft und muss deshalb aufgewertet werden. Basis dazu geben die ausgewiesenen Fakten, die von der Politik mehr Beachtung finden müssten. Dazu gehören die Ergebnisse des Bundesamtes für Statistik zum Satellitenkonto Haushaltproduktion. Die Ende 2022 veröffentlichten Ergebnisse zeigten: Im Jahr 2020 fielen 41,4 % der Bruttowertschöpfung in der erweiterten Gesamtwirtschaft der Schweiz auf die Haushalte ab.

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AKTUELL
Der Anlass zum Thema «Altlast oder Goldeselin – kosten wir mehr als wir leisten?» fand Anklang.
Der Anlass zum Thema «Altlast oder Goldeselin – kosten wir mehr als wir leisten?» fand Anklang.

Mehr Revolution als Grossmütter

Irmgard Bayard

Kurz vor Ausbruch der Corona-Pandemie gründeten ein paar Frauen aus Langenthal und Umgebung das RegioForum Oberaargau der GrossmütterRevolution. Öffentlich vorstellen konnten wir uns allerdings damals wegen der Einschränkungen noch nicht. Im Hintergrund war unser Team jedoch daran, dieses Netzwerk auszubauen. Und nun sind wir aktiv.

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WEISCH NO?

Das einfache Leben im Skilager

Marianne Stohler

Ich versetze mich zurück in die Winterszeit im Mädchengymnasium: Bald findet unser nächstes Skilager statt. Der Besuch beim Schulfürsorgeamt steht an für jene Jugendlichen, die keine eigenen Skis besitzen. Aus der Menge der Holzskis wird jeweils sehr schnell ein Paar für uns rausgesucht. Am Montag solls losgehen. Natürlich müssen wir die Ski und das Gepäck für eine Woche selber tragen. Eine Herausforderung für mich.

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