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Frauenweis(s)heiten im Monat Juli 2024

Liebe Leserin, lieber Leser

Während des Schreibens dieses Textes kommt ganz langsam die Sonne zum Vorschein. Wie in den letzten Tagen, Wochen und sogar Monaten wechseln sich Hitze, Kälte, Regen und Sonnenschein ab. Mehr als sonst bläst der Wind, Überschwemmung gehören fast wöchentlich irgendwo zum Bild, ebenso Hitzetote. Trotzdem gibt es immer noch Menschen, welche den Klimawandel leugnen. Wenn die Klimaseniorinnen auf die Veränderungen aufmerksam machen, werden sie belächelt. Und obwohl ihre Klage auf zu wenig Rücksichtnahme auf die Gesundheit der alten Frauen beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gutgeheissen wurde, werden sie, und damit wir alten Frauen alle, belächelt und teilweise als dumme Weiber bezeichnet. Sich zu wehren ist jedoch legitim und wichtig. Es ist speziell, wenn sich Jugendliche auf der Strasse festkleben, um auf die missliche Lage aufmerksam zu machen. Ob es gut ist, sei dahingestellt. Wenn dies jedoch die bald einzige Möglichkeit ist, gehört zu werden, so ist das Vorgehen begreiflich und nötig. Denn dass etwas passieren muss, um den Klimawandel zu stoppen, und zwar nicht später, sondern jetzt, ist mehr als augenfällig. Ist es wohl ein Zeichen dafür, dass mit dem Ende dieses Satzes die Sonne schon wieder verschwunden ist?

Menschen, die sich wehren, hat es immer gegeben und wird es immer geben. Glücklicherweise. Eine davon ist Miguel Misteli. Geprägt von einer schwierigen Jugendzeit, kämpft sie bis heute für eine bessere Welt. Ihr Arbeitsleben lang wirkte sie im Ausland, davor und danach in ihrer Heimat, der Schweiz. Sie war die erste grüne Nationalrätin im Kanton Solothurn und aktuell unter anderem Mitglied einer 2000-Watt-Genossenschaftssiedlung in Biel. Ihre Geschichte erzählt sie im Porträt. In der Rubrik «Was mich beschäftigt» machen sich gleich drei Frauen Gedanken zum Älterwerden. Andrea Fetz als Jüngste verfolgt ihre Entwicklung und macht sich immer mehr Gedanken über die Veränderungen. Marianne Stohler wägt ab zwischen Engagement und Freiräume und Monika Fischer akzeptiert das Alter. Heidi Witzig beschäftigt die unsägliche Reaktion von National- und Ständerat auf den Erfolg der Klima-Seniorinnen. Barbara Bischoff erinnert sich an die Ferienlager ihrer Schulzeit und in der neuen Rubrik «Gesehen und gehört» wird das Projekt «Frau und Museum» vorgestellt. Es lohnt sich also auch dieses Mal wieder, einen Blick in die «Frauenweis(s)heiten» zu werfen und sie allenfalls weiterzuempfehlen.

Das Frauenweis(s)heiten-Team:
Irmgard Bayard, Barbara Bischoff, Andrea Fetz, Monika Fischer und Marianne Stohler.
Kontakt und Rückmeldungen: Monika Fischer, fischerabt@bluewin.ch oder Irmgard Bayard, script@quickline.ch

PORTRÄTS: FRAUEN DER GROSSMÜTTERGENERATIONEN
Miguel Misteli – Sie liess sich nie unterkriegen.
Miguel Misteli – Sie liess sich nie unterkriegen.

«Meine Geschichte hat mich stark gemacht»

Irmgard Bayard

Die 79-jährige Marguerite Louise Misteli Schmid, heute von allen nur Miguel genannt, ist geprägt von einer kurzen, glücklichen Kindheit und einer schwierigen Jugend in Solothurn, sowie den Ideen der 68er-Jahre. Sie bekleidete verschiedene politische Ämter und war die erste grüne Nationalrätin im Kanton Solothurn. Nach vielen Jahren in verschiedenen Ländern lebt sie heute mit ihrem Mann in einer 2000-Watt-Genossenschaftssiedlung in Biel. Eine Rückkehr nach Solothurn schliesst sie nicht aus.

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Aktuell
In Strassburg stiessen die Klimaseniorinnen auf ihren Erfolg an. Foto Miriam Künzli / Greenpeace. Die Enttäuschung war gross, als im Juni nach dem Ständert auch der Nationalrat gegen das Klima-Urteil aus Strassburg protestierte.
In Strassburg stiessen die Klimaseniorinnen auf ihren Erfolg an. Foto Miriam Künzli / Greenpeace. Die Enttäuschung war gross, als im Juni nach dem Ständert auch der Nationalrat gegen das Klima-Urteil aus Strassburg protestierte.

Jetzt ist Zeit zum Handeln!

Heidi Witzig

Am 9. April hat der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte EGMR in Strassburg die Klage der Klimaseniorinnen Schweiz gutgeheissen. Dieses Leiturteil betrifft nicht nur die Schweiz, sondern alle 46 Vertragsstaaten der Europäischen Menschenrechtskonvention. Klar, dass damit weltweit Diskussionen ausgelöst wurden.

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Was mich beschäftigt I
Das Unterwegssein in der Natur hilft, die Gedanken zu ordnen und zu sich zu kommen.
Das Unterwegssein in der Natur hilft, die Gedanken zu ordnen und zu sich zu kommen.

Die vielen Seiten des Alters

Andra Fetz, Marianne Stohler, Monika Fischer.

In dieser Ausgabe machen sich drei Frauen Gedanken zum Alter. Andrea Fetz als Jüngste im Team sucht auch drei Jahre nach der Pensionierung noch nach ihrer Bedeutung in der Gesellschaft. Marianne Stohler befasst sich mit der Balance zwischen Engagement und Freiräumen. Monika Fischer ist mit bald 80 nach einer Streifung und der glücklicherweise guten Erholung im Alter angekommen.

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Gesehen und Gehört
Foto zvg: Performance Frauengeschichte an der Frauenvernetzungswerkstatt 2014 «Frauen im Dialog» mit historischen Figuren. Von links und rechts: Lydia Escher, Tochter von Pionier Alfred Escher und seiner Frau Augusta (Martha Beéry), Marie Goegg-Pouchoulin, erste Schweizer Frauenrechtlerin (Heidi Witzig), Sybilla von Helfenstein, Äbtissin Fraumünster Zürich (Cäcilia van de Laak) und Gertrud Stauffacher, der Sage nach eigentliche Initiantin des Rütlischwurs (Martha Beéry).
Foto zvg: Performance Frauengeschichte an der Frauenvernetzungswerkstatt 2014 «Frauen im Dialog» mit historischen Figuren. Von links und rechts: Lydia Escher, Tochter von Pionier Alfred Escher und seiner Frau Augusta (Martha Beéry), Marie Goegg-Pouchoulin, erste Schweizer Frauenrechtlerin (Heidi Witzig), Sybilla von Helfenstein, Äbtissin Fraumünster Zürich (Cäcilia van de Laak) und Gertrud Stauffacher, der Sage nach eigentliche Initiantin des Rütlischwurs (Martha Beéry).

Ein Frauenmuseum als Spiegel der Gesellschaft

Irmgard Bayard

Im November 2010 haben ein paar Frauen die Interessengemeinschaft (IG) Frau und Museum gegründet. Sie wollen damit die weiblichen Perspektiven und Lebensweisen sichtbar machen und dokumentieren sowie die Wahrnehmung für das Genderverhältnis in Politik und Gesellschaft schärfen.

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Weisch no?
Impression aus der Ferienkolonie in Serneus 1955 von Barbara Bischoff (3. Kind von rechts mit der Schürze)
Impression aus der Ferienkolonie in Serneus 1955 von Barbara Bischoff (3. Kind von rechts mit der Schürze)

Ferienkolonie: Einfache Bleibe – aber sehr viel Spass

Barbara Bischoff

Bald sind Sommerferien. Die Kinder freuen sich heutzutage auf die geplanten Ferien: Reisen ans Meer, in die Berge… Selten verbringen die Familien die ganzen fünf Wochen Ferien zu Hause. Das war in meiner Jugendzeit anders.

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