Liebe Leserin, lieber Leser
Angesichts des Widerstandes vieler Menschen gegen Pflegeheime wollte Barbara Bischoff im letzten Newsletter eine Lanze für diese Institutionen brechen, dem unweigerlich letzten Daheim vieler alten Menschen.
Eine Leserin schrieb uns: «Selbst stehe ich Heimen sehr skeptisch gegenüber. Meine jahrelangen, beruflichen und privaten Einblicke in Heime machen mir Sorge und auch Wut. Was für wunderbare Prospekte und Websites einem da begegnen – die Realität sieht leider allzu oft ganz anders aus. Personalmangel, überforderte Pflegepersonen, fehlendes Einfühlungsvermögen und – was jetzt gerade offiziell bestätigt wurde – die systematische Ruhigstellung bzw. das Abwürgen natürlicher Bedürfnisse durch Psychopharmaka. Das Feld ist natürlich riesig: Wert des Alters, wer bezahlt welche Care-Arbeit, Pflegefinanzierung usw... Hier täte sich ein riesiges Feld für engagierte Grossmütter und Grossväter auf.»
Wir sind sehr dankbar für diese Rückmeldung. Sie weist auf die zunehmende Ökonomisierung des Gesundheitswesens und ihre Folgen für die hochbetagten Menschen hin. Es ist eine Realität, mit der sich die GrossmütterRevolution seit Jahren intensiv beschäftigt. So hat sie z.B. 2015 im Bericht «Care-Arbeit unter Druck – gutes Leben für Hochaltrige braucht Raum» klare Forderungen an die Politik gestellt. Dasselbe machten rund 1000 Frauen 2017 an der Kundgebung zum Thema «Das hohe Alter ist uns teuer» auf dem Waisenhausplatz in Bern. Die Thematik wird uns bestimmt auch weiterhin beschäftigen.
Was in einem Frauenleben mit viel Wille und Einsatz möglich ist, erfahren wir in diesem Newsletter im Porträt von Marianne Stohler über die engagierte Farbenfrau Francesca Stockmann.
«Hört einander zu!» fordert Telsche Keese die verschiedenen Generationen auf. Es beschäftigt sie, dass ihre Kinder vor lauter Arbeit oft keine Zeit für einen Austausch haben, ist sie doch überzeugt: Das Gespräch ist die Voraussetzung für das gegenseitige Verständnis.
Für Rosmarie Wydler-Wälti ist der Einsatz fürs Klima ein Herzensanliegen. Im Gespräch mit Monika Fischer berichtet die Co-Präsidentin der KlimaSeniorinnen von ihrem Engagement und der Klimaklage des Vereins, die von 2000 Frauen unterstützt wird.
Wir freuen uns auf Ihre Reaktionen und Anregungen.
Das Frauenweis(s)heiten-Team
Kontakt
Monika Fischer, fischerabt@bluewin.ch
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