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Frauenweis(s)heiten im März 2024

Liebe Leserin, lieber Leser

In dieser unsicheren Zeit dürfen wir uns von den Meldungen von Kriegen, Krisen und Gewalt nicht lähmen lassen. Vielmehr können wir dankbar sein, in einer friedlichen Umgebung leben zu dürfen und uns auf das ausrichten, was für uns wichtig ist. «Wir engagieren uns für ein gutes Leben für alle und unterstützen entsprechende sozialpolitische Initiativen», heisst es unter anderem im Manifest 2022 der GrossmütterRevolution, dem Netzwerk, engagierter, alter Frauen in ihrer Unterschiedlichkeit.

Die unterschiedliche Prägung durch Herkunft und Umgebung kommt, verbunden mit vielseitigen Lebenserfahrungen, in den Texten von uns fünf Frauen der AG Lebensweis(s)heiten zum Ausdruck. Sie machen deutlich, wie sehr sich die Gesellschaft in den letzten Jahrzehnten verändert hat. Dies zeigt auch eindrücklich das Porträt des Frauenpaars Maria und Emma. Ich lebte damals in derselben ländlichen, sehr traditionell und katholisch geprägten Region wie die beiden Frauen. Zu jener Zeit, als sie ihre Partnerschaft eintragen liessen, kannte ich in der Umgebung kein einziges gleichgeschlechtliches Paar. Umso mehr überraschte und freute es mich zu erfahren, wie selbstverständlich die beiden offen ihren Weg gingen und wie gut sie akzeptiert wurden.

Mit zunehmendem Alter werden wir immer häufiger mit schweren Erkrankungen und Todesfällen in unserem Umfeld konfrontiert. Das zwingt uns zur persönlichen Auseinandersetzung mit dem Lebensende. In fünf Texten berichten wir von unseren Erfahrungen, Gedanken und Fragen und kommen zum gleichen Ergebnis: Das Bewusstsein um die beschränkte Zeit gibt dem Leben erst recht seine Bedeutung und motiviert uns dazu, im Hier und Jetzt zu leben und den Moment zu geniessen: Endlichkeit als Lebensgewinn.

Vor vier Jahren fanden sich fünf Frauen der GrossmütterRevolution zur Arbeitsgruppe Endlichkeit zusammen, um sich über das (Tabu-)Thema Sterben/Tod auszutauschen. Die teilweise intimen Gespräche im geschützten Rahmen zeigten, wie hilfreich es sein kann, den persönlichen Empfindungen, den Fragen und Ängsten einen Ausdruck zu geben und damit Sterben und Tod, die zum Leben gehören, den Schrecken zu nehmen. Deshalb hat die Arbeitsgruppe auf der Website der GrossmütterRevolution den «GschichteChratte» eingerichtet und geht aktuell mit dem Café Mortel auf Tournee.

Seit langem machen uns in den Läden Gestelle voller Osterhasen, Eiern aus Schokolade und allerlei Bastelmaterial darauf aufmerksam: Bald ist Ostern.
Weisch no? Welche Erinnerungen an Ostern weckt die Frage in Ihnen? Ist es die Suche nach dem Osternest oder an die Auferstehungsfeier in der Kirche? Oder haben Sie gar keine Erinnerungen an Ostern?
Wie viele andere christliche Feste geht Ostern wahrscheinlich auf ein heidnisches Frühlingsfest zurück. Wenn der Winter zu Ende geht, freuen sich die Menschen auf den Frühling mit der neu erwachten Natur und begrüßen ihn mit traditionellen Bräuchen.

Das Leben feiern!
In diesem Sinn wünschen wir Ihnen frohe Ostern, wunderbare Frühlingstage und freuen uns auf Ihre Anregungen und Rückmeldungen.


Monika Fischer und das ganze Frauenweis(s)heiten-Team
Kontakt für Rückmeldungen: Monika Fischer: fischerabt@bluewin.ch

PORTRÄTS: FRAUEN DER GROSSMÜTTERGENERATIONEN
Maria Flückiger (links) und Emma Steffen sind dankbar über das gemeinsame Leben, in dem sie sich gegenseitig unterstützen, aber auch viel Raum geben.
Maria Flückiger (links) und Emma Steffen sind dankbar über das gemeinsame Leben, in dem sie sich gegenseitig unterstützen, aber auch viel Raum geben.

Die zwei Omas meiner jüngsten Enkelin

Monika Fischer

Maria (1950), betreute beruflich Kinder und Jugendliche mit Mehrfach-Beeinträchtigungen, ist geschieden, Mutter einer Tochter und eines Sohnes und Grossmutter einer Enkelin. Die Primarlehrerin Emma (1953) unterrichtete bis zu ihrer Pensionierung im gleichen Dorf und lebte lange allein. Vor 28 Jahren fanden die beiden Frauen zueinander und freuen sich: «Wir lebten unsere Beziehung ganz selbstverständlich und sind in unserem ländlichen Umfeld respektiert und akzeptiert.»

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Was mich beschäftigt
Unser Leben ist beschränkt. Doch wissen wir nicht, wann, wo und wie wird unser Lebensweg zu Ende sein wird.
Unser Leben ist beschränkt. Doch wissen wir nicht, wann, wo und wie wird unser Lebensweg zu Ende sein wird.

Begegnungen mit dem möglichen Lebensende

Monika Fischer, Andrea Fetz

Die Endgültigkeit des Lebensendes macht vielen Menschen Angst. Deshalb wird das Thema verdrängt und in unserer Gesellschaft häufig tabuisiert. Neben Todesfällen sind es oft schwere Krankheiten naher Angehöriger mit ungewissem Ausgang, die uns erstmals so richtig mit Sterben und Tod konfrontieren. Monika Fischer erlebte dies bei der Krebserkrankung ihres ältesten Sohnes. Andrea Fetz muss sich wegen der Krankheit ihres Lebensgefährten damit auseinandersetzen. Beiden wurde bewusst: Die beschränkte Zeit gibt dem Leben eine neue Qualität.

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Was mich beschäftigt II
Mitgehen im Fluss des Lebens, von der Quelle bis zur Mündung.
Mitgehen im Fluss des Lebens, von der Quelle bis zur Mündung.

Wenn das eigene Lebensende näherkommt

Barbara Bischoff, Marianne Stohler, Irmgard Bayard

Mit zunehmendem Alter werden wir immer häufiger mit schweren Erkrankungen und Todesfällen in unserem Umfeld konfrontiert. Wir können dem Loslassen und Abschiednehmen nicht mehr ausweichen. Dies zwingt uns zur Auseinandersetzung, wie wir selber einmal das Lebensende erleben möchten. Dabei beschäftigen uns viele existentielle Fragen.

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Vernetzungen
Neben persönlichen Gesprächen kann auch ein Gang durch einen Friedhof wie das Hörnli in Basel tröstlich sein.
Neben persönlichen Gesprächen kann auch ein Gang durch einen Friedhof wie das Hörnli in Basel tröstlich sein.

Reden über das, was sprachlos macht

Monika Fischer

Corona hat die Endlichkeit des Lebens wieder vermehrt ins Bewusstsein vieler Menschen gerückt. Doch auch ohne das Virus begegnet uns der Tod auf mannigfaltige Weise – ehe er uns selbst an der Hand nimmt. Deshalb haben sich fünf Frauen der GrossmütterRevolution aus verschiedenen Erfahrungswelten vor vier Jahren zur Arbeitsgruppe Endlichkeit zusammengefunden, um sich über das (Tabu-) Thema Sterben auszutauschen. Aktuell geht die AG Endlichkeit mit dem Café Mortel auf Tournee.

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Weisch no?
Wie andere Festtage ist Ostern heute mit sehr viel Kommerz verbunden.
Wie andere Festtage ist Ostern heute mit sehr viel Kommerz verbunden.

Erinnerungen an Ostern

Marianne Stohler, Monika Fischer und Irmgard Bayard

Christliche Feste wurden in den Familien unterschiedlich gefeiert. Dies zeigen die drei Rückblicke auf Ostern in den 40er- und 50er-Jahren. Die einen feierten mit einem Spaziergang und der Freude, den «echten» Osterhasen gesehen zu haben, für andere standen kirchliche Rituale, Auferstehung und das Ende der Fastenzeit im Vordergrund. Und dann gibt es noch diejenigen, denen diese Tage als eine Feier mit gutem Essen, aber ohne christlichen Bezug, in Erinnerung bleiben.

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