Text: Andrea Fetz
In der Familie, als Freundin oder in der Nachbarschaft
Meine beste Freundin Hanne war 22 Jahre älter als ich, also eine ganze Generation. Zuerst haben wir acht Jahre zusammengearbeitet. Später, nach ihrer Pensionierung, trafen wir uns regelmässig zu Museumsbesuchen oder veranstalteten einen Flicknachmittag. Der Altersunterschied war nie ein Thema, wir empfanden ihn nicht. Leider ist sie achtzigjährig gestorben, und ich vermisse sie immer noch.
(Fortsetzung)
Die Kontakte zu unseren Töchtern und deren Familien sind für mich sehr bereichernd, da die neue Generation anders denkt und neue Gewohnheiten hat. Dies hilft mir, eine andere Sichtweise kennen zu lernen, wurde ich doch noch anders sozialisiert. Leider sind diese Kontakte häufig schwierig zu organisieren. Die jungen Familien sind in ihrem Alltag noch mehr gefordert als wir damals. Gesellschaftliche Entwicklungen vollziehen sich rascher und müssen in der Erziehung aufgefangen werden (z.B. Medienkompetenz) und im Beruf steigt der Leistungsdruck fortwährend.
Also habe ich entschieden, bewusst auf jüngere Generationen zuzugehen, z.B. in der Nachbarschaft. Da wir in einer gemeinsamen Überbauung lose Kontaktpunkte haben, gibt es bei Begegnungen Gespräche über dies und das. Am ehesten mit den heutzutage wenigen Frauen, die zu Hause die Kinder betreuen. Denn die anderen Paare sitzen in der gleichen Schlaufe fest mit Kindern, Beruf und Familie. Erfreulich waren die Begegnungen mit anderen Paaren anlässlich einer gemeinsam gebauten Heizung. Diese Sitzungen waren nicht nur fachlich, sondern auch persönlich sehr anregend.
Ich finde den Austausch zwischen den Generationen wertvoll und anregend. Dafür muss ich andere Arten der Lebensweise anerkennen und meine eigene Sichtweise auch einmal in Frage stellen können.
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