Text: Barbara Bischoff Frei
Die Vorweihnachtszeit hat sich sehr verändert. Früher war sie eher durch den Kirchenkalender geprägt, heute sind es die Einkaufsgeschäfte, die uns mit Dekorationen und Angeboten auf Weihnachten einstimmen wollen. Denke ich an meine Kindheit oder die Kindheit meiner Kinder, muss ich sagen: Vieles ist anders geworden.
(Fortsetzung)
Und jetzt? War früher alles besser?
Mit meinem verklärten Blick auf meine Kindheit würde ich sagen: Es ist nicht mehr so schön wie früher. Wenn ich aber realistisch bin, freue ich mich auch auf die Zeit, wenn in vielen Gärten eine dekorierte Tanne steht, wenn die Schaufenster festlich geschmückt werden, das zu kaufende Angebot mit viel Lichterglanz schön präsentiert wird.
Es ist der meistens düstere Monat November, der die Menschen veranlasst, eine Lichterkette am Haus aufzuhängen.
An einigen Orten hat sich die Tradition der Adventsfenster im Dorf etabliert. Vom 1. bis zum 24. Dezember wird an jedem Abend ein neues Fenster im Quartier eröffnet. Es ist erstaunlich, mit wieviel Liebe und Begeisterung die jeweiligen Fenster dekoriert werden. Viele Anwohner besuchen diese Fenster. Ein alter Brauch ist wieder neu entdeckt worden.
Einige Besucher kommen regelmässig am Eröffnungstag zum Apero und zum Bestaunen des neuen Fensters, andere kombinieren eine Fensterbesichtigung mit einem Abendspaziergang.
Nach dem Weihnachtstag ist die Besichtigung aller Fenster für viele Familie eine willkommene Abwechslung, um die Kinder auch bei Hudelwetter zu einem Spaziergang zu motivieren.
Durch diesen Brauch lernen auch berufstätige Einwohner und Einwohnerinnen, welche am Morgen zur Arbeit fahren und im Dunkeln wieder nach Hause kommen, das Dorf oder Quartier kennen, und es ergeben sich oft gute Gespräche. Dadurch bringt die Vorweihnachtszeit auch Vorfreude in den Alltag.
Der Kommerz?
Auch früher wurden viele Weihnachtsgeschenke gekauft. Sicher noch in einem bescheideneren Rahmen. In der momentanen düsteren Weltlage ist es aber auch nötig, dass wir etwas abschalten und ein Stückchen heile Welt leben können. Es ist auch die Zeit, wo wir realisieren, dass wir das Glück haben, in einem stabilen Land zu leben, ohne die Menschen in Krisengebieten zu vergessen.
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