Liebe Leserin, lieber Leser
Während des Schreibens dieses Textes kommt ganz langsam die Sonne zum Vorschein. Wie in den letzten Tagen, Wochen und sogar Monaten wechseln sich Hitze, Kälte, Regen und Sonnenschein ab. Mehr als sonst bläst der Wind, Überschwemmung gehören fast wöchentlich irgendwo zum Bild, ebenso Hitzetote. Trotzdem gibt es immer noch Menschen, welche den Klimawandel leugnen. Wenn die Klimaseniorinnen auf die Veränderungen aufmerksam machen, werden sie belächelt. Und obwohl ihre Klage auf zu wenig Rücksichtnahme auf die Gesundheit der alten Frauen beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte gutgeheissen wurde, werden sie, und damit wir alten Frauen alle, belächelt und teilweise als dumme Weiber bezeichnet. Sich zu wehren ist jedoch legitim und wichtig. Es ist speziell, wenn sich Jugendliche auf der Strasse festkleben, um auf die missliche Lage aufmerksam zu machen. Ob es gut ist, sei dahingestellt. Wenn dies jedoch die bald einzige Möglichkeit ist, gehört zu werden, so ist das Vorgehen begreiflich und nötig. Denn dass etwas passieren muss, um den Klimawandel zu stoppen, und zwar nicht später, sondern jetzt, ist mehr als augenfällig. Ist es wohl ein Zeichen dafür, dass mit dem Ende dieses Satzes die Sonne schon wieder verschwunden ist?
Menschen, die sich wehren, hat es immer gegeben und wird es immer geben. Glücklicherweise. Eine davon ist Miguel Misteli. Geprägt von einer schwierigen Jugendzeit, kämpft sie bis heute für eine bessere Welt. Ihr Arbeitsleben lang wirkte sie im Ausland, davor und danach in ihrer Heimat, der Schweiz. Sie war die erste grüne Nationalrätin im Kanton Solothurn und aktuell unter anderem Mitglied einer 2000-Watt-Genossenschaftssiedlung in Biel. Ihre Geschichte erzählt sie im Porträt. In der Rubrik «Was mich beschäftigt» machen sich gleich drei Frauen Gedanken zum Älterwerden. Andrea Fetz als Jüngste verfolgt ihre Entwicklung und macht sich immer mehr Gedanken über die Veränderungen. Marianne Stohler wägt ab zwischen Engagement und Freiräume und Monika Fischer akzeptiert das Alter. Heidi Witzig beschäftigt die unsägliche Reaktion von National- und Ständerat auf den Erfolg der Klima-Seniorinnen. Barbara Bischoff erinnert sich an die Ferienlager ihrer Schulzeit und in der neuen Rubrik «Gesehen und gehört» wird das Projekt «Frau und Museum» vorgestellt. Es lohnt sich also auch dieses Mal wieder, einen Blick in die «Frauenweis(s)heiten» zu werfen und sie allenfalls weiterzuempfehlen.
Das Frauenweis(s)heiten-Team: Irmgard Bayard, Barbara Bischoff, Andrea Fetz, Monika Fischer und Marianne Stohler. Kontakt und Rückmeldungen: Monika Fischer, fischerabt@bluewin.ch oder Irmgard Bayard, script@quickline.ch
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